Elkan Bauer - Plannummer: 1

Kirchengasse 43

Geb. 1852 Nikolsburg, Miedermacher und Komponist. Elkan Bauer konnte weder Noten lesen noch schreiben, aber die Melodien, die er pfiff, wurden aufgeschrieben und bei Platzkonzerten und im Wiener Volksgarten-Café gespielt. Seine Enkelin, die Auschwitz-Überlebende Elisa Springer, verfaßte das Buch "Das Schweigen der Lebenden". 1942 ins KZ Theresienstadt deportiert, dort im gleichen Jahr ermordet.

MP3 des Tondokumentes: Diana - Walzer, Sinfonieorchester Lecce 1999
 


 

 

 

 
Felix Karl Bauer - Plannummer: 2

Wimbergergasse 38

Geb. 1914 Wien, Pianist, Komponist, Pädagoge, Grafiker. Privat Klavierunterricht, Harmonielehre bei Alban Berg, Kontrapunkt bei Ernst Kanitz und Architektur an der Technischen Hochschule Wien. Abschluß Graphische Kunst an der Graphischen Lehr-und Versuchsanstalt. 1938 Flucht in die Schweiz mit Hilfe des Gendarmen Karl Grüninger, Chorleiter Internierungslager Diepoldsau. Nach 1945 Chordirigent im Flüchtlingslager in Santo Domingo, danach USA. Nachfolger von Ernst Kanitz am Erskine College, wo er Harmonielehre, Kontrapunkt und Musikgeschichte unterrichtete, daneben Konzertveranstalter und Galeriebesitzer in Due West, South Carolina, USA, wo er heute lebt.

MP3 des Tondokumentes: Quisquea, Cortlandt M. Koonts, Klavier 1994
 


 

 

 

 
Alfred Bild - Plannummer: 3

Kaiserstraße 107

Geb. 1883 als Abraham Bild in Krakau, Klavierlehrer. In Wien als Klavierlehrer tätig. 1942 Deportation nach Maly Trostinec, ermordet.


 

 
Mathilde Borgenicht - Plannummer: 4

Karl Schweighofergasse 4

Geb. 1878 Wien, Klavierlehrerin. 1894-98 Klavierstudium am Conservatorium (heute Universität) für Musik und darstellende Kunst Wien. 1941 Deportation nach Minsk, ermordet.


 

 
Hugo Breuer - Plannummer: 5

Kaiserstraße 1

Geb. 1899 Wien, Sänger, Kaufmann. 1918-19 Unterricht Arnold Schönberg, Mitglied des 'Verein für musikalische Privataufführungen'. Engagement u.a. an der Wr. Staatsoper. Teilhaber des Fahrradgroßhandels 'Breuer & Co.' 1938 Flucht über Tschechoslowakei nach London, wo er am 25. August 1938 mit seiner Frau, der Malerin Clara Sulzer ankam. Verstorben 1939 London. Breuers Gattin, die in Wien eine Malschule unterhalten hatte, war nach ihrer Flucht im Austrian Centre in London engagiert.


 

 

 
Julius Buchwald - Plannummer: 6

Seidengasse 43

Geb. 1909 Wien, Komponist, Schachproblementwerfer, Knopfdesigner. Bruder von Mimi Grossberg. Musikstudium Wiener Volkskonservatorium bei Walter Bricht. Komponist, Schachproblementwerfer für Fachzeitungen; 1934 eigenes Geschäft für Schmuck- und Knopfdesign in der Seidengasse. 1938 Exil Großbritannien, 1945 in die USA. Führte in New York ein Briefmarkengeschäft; auch als Komponist, Bildhauer, Maler und Schriftsteller tätig. 1946 und 1948 Gewinner der Schachproblemmeisterschaften. Verstorben 1970 New York.

MP3 des Tondokumentes: Das Lied vom blauen Blick, Birgit Kurtz, Sopran, Rami Langer, Klavier 2002.
 


 

 

 
Adalbert Angelo Delmár - Plannummer: 7

Burggasse 25

Geb. 1872 Budapest, Komponist, Arrangeur. Wurde 1942 mit seiner Frau Hedwig nach Riga deportiert und ermordet.


 

 
Otto Eisler - Plannummer: 8

Kaiserstraße 44-46

Geb.1888 Wien, Musiker, Kapellmeister, Bankbeamter. Ausbildung u.a. Gesang bei Viktor Emanuel Heim. Nach der Pension als Bankbeamter weiterhin als Kapellmeister tätig. Flucht nach Italien 1938, 1942 deportiert nach Maly Trostinec, ermordet.


 

 

 

 

 

 

 
Karl Farkas - Plannummer: 9

Neustiftgasse 67-69

Geb. 1893 Wien, Schauspieler, Regisseur, Kabarettist, Autor. Debut als Schauspieler 1920 Mährisch-Ostrau, Engagements Linz und Wien, Revueautor, Conférencier (Doppelconférencen mit Fritz Grünbaum, nach 45 mit Ernst Waldbrunn); 1930 als 'Schöner Sigismund' in der Uraufführung von Benatzky's 'Im weißen Rössl am Wolfgangsee', Drehbuchautor und Filmschauspieler. Flucht 1938 über Brünn und Prag nach Paris, 1940 Internierung im Lager Meslay, 1940-41 Internierungslager Gurs. Überquerte zu Fuß die Pyrenäen nach Spanien, von Portugal 1941 mit dem Schiff nach New York. Mitwirkung an Veranstaltungen mit Wiener Musik in New York (u.a. 'Frosch' in der "Exil-Fledermaus" im Pythian Theatre NY, Dirigent: Robert Stolz). Remigration 1946, künstlerische Leitung Kabarett Simpl, Regisseur, Texter und Kabarettist, Radioprogramme, Film. Verstorben 1971 Wien.

MP3 des Tondokumentes: Robert Gilbert/Karl Farkas, Der schöne Sigismund, Preiser Records
 


 

 

 

 

 
Arthur Fleischer - Plannummer: 10

Kaiserstraße 91

Geb. 1881 Wien, Opern- und Operettensänger (Baß-Bariton), Pädagoge. 1912 an der kgl. Hofoper Hannover, 1915-21 an der Wiener Volks- und Staatsoper (u.a. Hans Sachs, Doktor Mirakel, Scarpia), sang auch in Schönbergs 'Verein für musikalische Privataufführungen'. 1922 Engagement Dresden, 1923 Berliner Kroll-Oper. Als Pädagoge ab 1932 am Neuen Wiener Konservatorium, 1933 - 38 Konzerttätigkeit Wien, dort Fluchthelfer für die 'Comedian Harmonists'. 1938 Flucht über Zagreb in die USA, wo er in San Francisco als Privatlehrer tätig war. Verstorben 1948 San Francisco.

MP3 des Tondokumentes: Richard Wagner, Tannhäuser, Oh du holder Abendstern
 


 

 

 

 
Isy Geiger - Plannummer: 11

Neubaugasse 64-66

Geb. 1886 Jaroslaw, Polen, Geiger, Kapellmeister, Komponist. Stammte aus einer Musikerfamilie. Studium am Stern'schen Konservatorium Berlin, Solobratschist Komische Oper Berlin. 1918 Kapellmeister Carltheater Wien, danach Gründer und Leiter Tanzkapelle Isy Geiger, u.a. im Café Splendid am Stephansplatz und in der RAVAG. 1936 Einladung nach Italien zur Reorganisation der U-Musik-Abteilung des ital. Rundfunks. Komponist von Schlagern und Potpourris. 1938 Exil Großbritannien, Kapellmeister Salonorchester London, dort 1977 verstorben.

MP3 des Tondokumentes: Leo Ascher, Tambour, Tanzorchester Isy Geiger, Refrain: Ernst Kurz, Novaphon
 


 

 

 

 
Mimi Grossberg - Plannummer: 12

Schottenfeldgasse 53

Geb. 1905 als Mimi Buchwald, Wien, Modistin, Literatin, Komponistin, Sängerin. Klavierunterricht, 1922 Matura Mariahilfer Mädchenlyzeum. Bibliothekarin Volksheim Ottakring, Abendkurse, u.a. Komposition Paul Amadeus Pisk, 1929 Abschluß Hutmacherlehre. Modistin in der Schottenfeldgasse, 1933 erste Gedicht-Veröffentlichung. 1938 Exil USA. Mimis Eltern wurden deporiert und ermordet. In New York Saisonarbeiterin in Hutsalons, Organisation kultureller Veranstaltungen, verfaßte Texte und Songs für die Diseuse Greta Hartwig-Manschinger. 1960-63 Mitarbeit Austrian Forum New York, bis 1995 Vortragstätigkeit, auch als Sängerin, ab 1964 Herausgeberin Exil-Anthologien. Verstorben 1997 New York.

MP3 des Tondokumentes: F. Raimund/W. Müller: Der Verschwender, Hobellied
 


 
Frida Grün - Plannummer: 13

Neubaugasse 36

Geb. 1890 Guntramsdorf, Klavierpädagogin. 1911/12 Klavierstudium an der Akademie (heute Universität) für Musik und darstellende Kunst Wien bei Prof. Sturm; 1912-14 bei Georg von Lalewicz, als Klavierlehrerin tätig. 1938 Exil Argentinien, Buenos Aires, wo sie einige Zeit bei ihrem früheren Lehrer Georg von Lalewicz und seiner Frau, und später mit ihrer Schwester Adele lebte. Frida Grün war auch im Exil weiterhin als Klavierlehrerin tätig. Sie verstarb 1969 in Buenos Aires.


 

 

 
Igo Guttmann - Plannummer: 14

Badhausgasse 1-3

Geb. 1892 Wien als Ignatz Guttmann, Opern- und Operettensänger (Tenor). Gesangsstudium Wien, 1919 Debut Wr. Volksoper; 1919/20 Stadttheater Aussig, 1921/22 Oberspielleiter Operette und Schauspieler Stadttheater Czernowitz, 1925/26 Opernhaus Graz, 1927-30 Richter-Bühnen Hamburg, 1929 Hamburger Rundfunk, 1931-33 Operettensänger Metropol-Theater Berlin, 1937/38 Wiener Volksoper. 1939 Exil USA, in New York Mitwirkung Benefizvorstellungen für Künstler-Flüchtlinge, Exil-Veranstaltungen, privat als Gesangspädagoge tätig. Verstorben 1966 New York.

MP3 des Tondokumentes: Carl Zeller, Der Vogelhändler, Wia mei Ahnl zwanzig Jahr', Parlophon
 


 

 
Melitta Heim - Plannummer: 15

Kirchengasse 25

Geb. 1888 Wien, Opernsängerin (Sopran). Gesangsausbildung bei Johannes Ress. Debut 1909 Stadtheater Graz, bis 1916 Koloraturspran Frankfurter Oper, 1912 und 1914 'Königin der Nacht' am Drury Lane Theatre London, 1917-1922 Wiener Staatsoper, Schallplattenaufnahmen, Konzerte. Mußte wegen eines Nervenleidens ihre Bühnenlaufbahn beenden. 1938 Flucht Großbritannien, wo sie ihren Lebensunterhalt zum Teil als Putzfrau verdiente. Verstorben 1950 London.

MP3 des Tondokumentes: Joseph Strauß, Dorfschwalben aus Österreich, Odeon 1913
 


 

 
Robert Heller - Plannummer: 16

Neubaugasse 41

Geb. 1879 Wien, Musiklehrer 1899-1901 Kompositionsstudium bei Robert Fuchs am Conservatorium (heute Universität) für Musik und darstellende Kunst Wien, Klavier bei Eusebius Mandyczewski, 1911 Privatschüler Arnold Schönbergs. Als Musiklehrer tätig. 1940 delogiert. Verstorben 1952 Wien.


 

 

 
Jenny Hirschl - Plannummer: 17

Neubaugasse 80

Geb. 1857 als Eugenie Hirschl Temesvar, Klavierlehrerin. 1878-79 Klavierunterricht bei Prof. Door am Conservatorium (heute Universität) für Musik und darstellende Kunst Wien. Deportation 1942 KZ Theresienstadt, dort im selben Jahr ermordet.


 

 

 

 

 
Hans Holewa - Plannummer: 18

Richtergasse 4

Geb. 1905 als Hans Holevy Wien, Komponist, Dirigent, Pianist. Klavierunterricht beim Busoni-Schüler J. Heinz am Neuen Wiener Konservatorium, als Komponist Autodidakt. Musikalischer Leiter 'Theater der 49' wo er eine Konzertreihe mit zeitgenössischer Musik veranstaltete, sowie des 'Jüdischen Kulturtheaters' in Wien. Mitglied der 'Gruppe der Jungen' (Fritz Hochwalder). 1937 Flucht nach Göteborg, Schweden. Chorleiter und Dirigent am Stora Teatern, 1949-1970 Leiter des Notenarchivs des Schwedischen Rundfunks (SBC), Klavierpädagoge und Komponist. Vermittler der 'Wiener Schule' in Schweden. Verstorben 1991 Stockholm.

MP3 des Tondokumentes: Fyra Pianostycken, Marianne Ribbing, Klavier Proprius 1992
 


 

 

 

 

 
Julius Isserlis - Plannummer: 19

Kirchengasse 35

Geb. 1888 Kischinew, Moldawien, Komponist, Pianist, Pädagoge. Ausbildung in Kiew und Moskau bei Safonow und Taneyev, 1906 Abschluß mit Goldmedaille. Ab 1913 Professor für Klavier an der Moskauer Philharmonie, gefeierter Klaviervirtuose, ab 1923 in Wien als Konzertpianist, Komponist und Klavierpädagoge. Kehrte 1938 nach einem Konzert nicht nach Wien zurück. Sein Enkel ist der Cellist Steven isserlis. Verstorben 1968 London.

MP3 des Tondokumentes: Souvenir Russe, Steven Isserlis Violoncello, Thomas Adès Klavier BMG 1998
 


 

 
Alice Jelinek - Plannummer: 20

Schottenfeldgasse 2-4

Geb. 1900 Baden bei Wien. Klavierlehrerin. In Wien als Klavierlehrerin tätig. Exil Frankreich, von dort 1944 Deportation KZ Auschwitz, ermordet.


 

 

 
Zdenko Kestranek - Plannummer: 21

Neubaugasse 3

Geb. 1897 Temesvar, Gesangs- und Sprachpädagoge, Prof. h.c. Landwirtschaftsschule Mödling, Schauspiel- und Musikunterricht, Ausbildung als Stimmpädagoge bei Prof. Engel Dresden. 1921 Beginn privater Lehrtätigkeit, ab 1929 Lehrer Stimmbildung (Sprechen und Gesang) am Reinhardt-Seminar, 1938 entlassen. Bis 1945 Privatunterricht, 1945 - 62 wieder am Reinhardt-Seminar. Verfaßte ein Ballettdrehbuch für den Komponisten Erich Zeisl (Pierrot in the Flask), bis zum Lebensende private Lehrtätigkeit. Zu seinen Schülern gehörten Fred Liewehr, Vilma Degischer, Elisabeth Epp, Erika Herbert. Verstorben 1976 Wien


 

 
Ricarda Klausner - Plannummer: 22

Lerchenfelder Straße 13

Geb. 1918 Wien als Riki Lilienthal, Sängerin. Nichte der Musiker Fritz und Karl Lilienthal, Schülerin "Schwarzwaldschule". 1939 illegale Flucht mit dem Schiff 'Zacharia' nach Haifa, Palästina (Israel). Nach Ankunft 6 Monate von der britischen Mandatsmacht inhaftiert. später Arbeit als Jazzsängerin. Beide Eltern wurden deportiert und ermordet. Verheiratet mit dem Gitarristen Uri Klausner, lebte in Jerusalem. Rückkehr nach Wien, dort 1993 verstorben.


 
Karl Koller - Plannummer: 23

Zieglergasse 29

Geb. 1894 als Karl Sigmund Knobel Wien, Posaunist, Cellist, Schlagzeuger, Kaufmann. Unterhaltungsmusiker in Wien, 1938 Exil Schweden, wo sich seine Spur verliert.


 

 

 

 

 

 
Erich Wolfgang Korngold - Plannummer: 24

Mechitaristengasse 8

Geb. 1897 Brünn, Komponist, Dirigent, Pianist. Sohn des gefürchteten Musikkritikers Julius Korngold. Musikstudium bei Robert Fuchs, Hermann Grädener, Alexander Zemlinsky, Karl Weigl, kompositorisches Wunderkind. 1921 Kapellmeister Stadttheater Hamburg, wo 1920 seine bekannteste Oper 'Die tote Stadt' uraufgeführt wurde. 1926 Kunstpreis der Stadt Wien, 1927 Professor für Musiktheorie und Dirigieren Akademie (heute Universität) für Musik und darstellende Kunst Wien. Im gleichen Jahr Uraufführung der Oper 'Das Wunder der Heliane' die Korngold als sein bedeutendstes Werk einschätzte. Ab 1934 längere USA-Aufenthalte als Operndirigent und Filmkomponist, 1936 Oscar für die Musik zum Film 'Anthony Adverse', 1938 für 'The Adventures of Robin Hood'. Im gleichen Jahr Exil USA, wo er bis 1946 für Warner Brothers Filmmusik komponierte und mit diesen Einnahmen viele Flüchtlinge unterstützte. Nach 1945 wieder Werke für den Konzertsaal. Seine Rückkehr 1949 nach Europa wurde zu einer bitteren Enttäuschung, 1951 zurück nach Hollywood, wo er 1957 verstarb.

MP3 des Tondokumentes: E.W. Korngold, Die Tote Stadt, Glück das mir verblieb, NÖ Tonkünstlerorchester, Wilhelm Loibner, Dirigent, Hilde Zadek, Sopran
 


 
Hanns Robert Korngold - Plannummer: 24

Mechitaristengasse 8

Geb. 1892 Brünn, Kapellmeister, Jazzmusiker. Bruder des berümten Komponisten Erich Wolfgang, leitete die Korngold-Kapelle, die in Wiener Lokalen wie die "Königin", Dorotheergasse, aber auch im Hotel Europa in Salzburg, Jazz, Tanzmusik und Operettenschlager spielte. 1939 mit Hilfe von Erich Wolfgang Exil USA, wo er in Hollywood seinen Lebensunterhalt als Taxichauffeur verdiente. Verstorben 1964 Wien.


 

 
Emil Korolányi - Plannummer: 25

Halbgasse 16

Geb. 1865 als Moritz Kohn Wien, Komponist, Teilhaber einer Buchdruckerei. Zwillingsbruder des Komponisten und Kapellmeisters Friedrich Korolányi. Seit 1904 Mitglied AKM, 1938 Mitgliedschaft und Pension entzogen. Verstorben 1940 Wien.

MP3 des Tondokumentes: Sympathie, Polka française op. 6, Leonore Aumaier Klavier 2002
 


 

 
Leopold Krauss – Elka - Plannummer: 26

Lindengasse 29

Geb. 1891 Wien, Wienerliedkomponist. Seit 1924 Mitglied Artistengewerkschaft und AKM. Leopold Krauss-Elka kam mit ca. 1000 anderen jüdischen Flüchtlingen unter dem Schutz der italienischen Armee 1941 aus Split/Kroatien nach Tarzo/Italien, wo er interniert wurde. Krauss-Elka war in der Pfarrkirche von Corbanese Organist, komponierte Werke für Orgel und unterrichtete. 1943 konnte er flüchten und erreichte über San Marino Sorrento, wo er mit anderen Flüchtlingen eine Musikkapelle gründete und in Nachtlokalen auftrat. Verstorben 1964 Wien.

MP3 des Tondokumentes: Wenn es Sonntag schön ist, Text: Erwin Spahn, Tanzorchester Isy Geiger, Hans Rotter, Gesang
 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
Georg Kreisler - Plannummer: 27

Neustiftgasse 119

Geb. 1922 Wien, Komponist, Texter,Pianist, Chansonnier. Neues Wr. Konservatorium Klavier in der Kinderklasse Hilde Stern, Musiktheorie privat Walther Klein, Geige Felix Lenz. Schule BRG VII Kandlgasse, ab 1938 "Judenschule" in der Grasgasse. 1938 Flucht USA. 1941 Musikarrangeur, Filmkomponist bei 'Booths and Saddles Pictures' Hollywood, Kabarettpianist, Musical- und Revuedirigent Hollywood, Komposition von Songs für Revuen, Radio, Fernsehen, Truppenbetreuer und Showkomponist US-Army. 1946 New York; 1951-55 dort als Pianist und Sänger in Nachtklubs. 1955 Rückkehr nach Wien, Pianist und Sänger 'Marietta Bar'; Co-Direktor 'Intimes Theater', Kabarett mit Gerhard Bronner, Helmuth Qualtinger, Carl Merz, Peter Wehle; 1958-62 München, 1976 Berlin, 1991 Salzburg. Komponist Funk, Fernsehen, Begründer TV-Produktion 'Die heiße Viertelstunde'. Seine satirische Oper "Der Aufstand der Schmetterlinge" wurde 2000 in Wien uraufgeführt. Georg Kreisler lebt heute in Basel.


 

 

 

 
Berta Lamberg - Plannummer: 28

Bernardgasse 23

Geb. 1873 als Berta Lamberger in Litten (Böhmen), Klavierlehrerin. Als Klavierlehrerin in Wien tätig. 1942 Deportation KZ Theresienstadt, von dort nach Maly Trostinec, ermordet in Treblinka.


 

 

 

 
Rudolf Lamp(e)l - Plannummer: 29

Kaiserstraße 93

Geb.1853 Süssek (Kroatien), Violinvirtuose. Akad. Studienabschluß (Dr.), 1922 als Zweiter Geiger Gottesmann-Quartett, als Soloabende u.a. Wiener Konzerthaus, als Solist mit dem Wiener Sinfonie-Orchester (Wr. Symphoniker), Mitwirkung bei Konzertveranstaltungen jüdischer Vereine (u.a. Hakoah). Wurde am 5. Juli 1939 delogiert, verstarb zwei Wochen später.


 

 

 
Fritz Lilienthal - Plannummer: 30

Burggasse 20

Geb. 1888 Stanislau, Ukraine, Geiger, Pädagoge. Akad. Studienabschluß (Dr.), Bruder des Cellisten Karl Lilienthal, Onkel von Ricarda Klausner. Internationale Konzerttätigkeit Österreich, Deutschland, Rumänien, Italien, Polen, ab 1921 Geigenpädagoge am Neuen Wiener Konservatorium. 1938 abgeschoben im Zuge der sog. "Polenumsiedlungsaktion", nicht überlebt.


 

 

 

 
Kurt Loebel - Plannummer: 31

Mariahilferstraße 76

Geb. 1921 als Kurt Löbl Wien, Geiger. Musikausbildung Volkskonservatorium, 1936-38 Geigenstudium Akademie (heute Universität) für Musik und darstellende Kunst Wien bei Ernst Morawetz. Schulzeit BRG VII (Kandlgasse), spielte Violinsonaten mit seinem Freund Georg Kreisler. 1939 Flucht USA, Lebensunterhalt als Krawattenhausierer, Telegrammausträger, Hilfsarbeiter Columbia Records. 1941 Stipendium Julliard School of Music. Nach Abschluß 2 Saisonen Dallas Symphony Orchestra, 1947-97 Erste Geige Cleveland Orchestra, Primar Symphonia Quartet. Kurt Loebel lebt heute in Cleveland.

MP3 des Tondokumentes: Glenn Gould, Streichquartett, Symphonia Quartet, Kurt Loebel, 1. Geige, Sony 1960
 


 

 
Erwin Marcus - Plannummer: 32

Neubaugasse 18

Geb. 1904 Wien, Dirigent, Komponist, Pädagoge. Studium Musikwissenschaft Universität Wien. 1920-24 Assistent Bruno Walter Wiener Philharmonischer Chor. 1920-38 Musiklehrer, Dirigent Jugendchor der Sozialistischen Jugend, Komponist; Leiter von Operngruppen, Aufführungen mit Leo Slezak, Vera Schwarz. 1938 Exil China, Shanghai, Dirigent an der Shanghai Grand Opera, Leiter chinesischer Chöre, Lehrtätigkeit Konservatorien Shanghai, Fukien. Ab 1949 Lehrer National Conservatory Montreal, Kanada. Verstorben 1956 Montreal.

MP3 des Tondokumentes: Quartett für Klarinette, Violine, Violoncello, Klavier, CBC 1954
 


 

 

 
Thomas Martin - Plannummer: 10

Kaiserstraße 91

Geb. 1909 als Thomas Philipp Fleischer Wien, Pianist, Korrepetitor, Dirigent, Übersetzer von Opernlibretti Sohn des Sängers Arthur Fleischer. Korrepetitor Wiener Volksoper, Salzburger Opernstudio, 1938 Exil USA. Korrepetitor, Chorleiter, Assistent-Dirigent Metropolitan Opera New York und New York State Opera. Auf Initiative von Bruno Walter Übersetzer von über 40 Opernlibretti ins Englische mit seiner Frau Ruth unter dem Namen Ruth & Thomas Martin, u.a. Zauberflöte (unter B. Walter aufgeführt) und Figaros Hochzeit. Verstorben 1984 New York.


 

 
Karl Neumann - Plannummer: 33

Burggasse 94

Geb. 1881 oder 91 Wolhynien, Opernsänger (Tenor), Kantor. Knabenchor Synagoge Nissibelza, Tournee Osteuropa, Opernchor Czernowitz, 1906-09 Stimmausbildung Alice Crecy Wien. Als Opernsänger auch unter dem Pseudonym Carlo Novelli. 1909 als Nachfolger von Zewulon Kwartin Kantor Elisabethtempel 1080 Wien (Neudeggergasse), auch als lyrischer Tenor auf der Bühne. 1919 durch Felix Weingartner Engagement Wr. Volksoper, 1924 unter Alexander Zemlinsky am Neuen Deutschen Landestheater Prag, 1928/29 Konzerttournee USA, 1929 Kantor Crawford Street Synagogue Boston, Berlin Kantor am Friedenstempel (Nachfolger Lewandowski). Konzerte und Aufnahmen Jüdischer Kulturbund Berlin. 1938 Flucht USA, Kantor Chai Adan Brighton/Boston. Gründer Tonstudio, Stimmpädagoge New England Conservatory of Music Boston. Verstorben 1963.

MP3 des Tondokumentes: Rosinkes mit Mandeln, Karl Neumann Gesang, Bear Family Records 2001
 


 

 

 

 
Max Pfeffer - Plannummer: 34

Siebensterngasse 2

Geb. 1884 Krakau, Bühnenverleger, Komponist. Komponist Unterhaltungsmusik, auch unter dem Pseudonym Frank Mills, u.a. "Lied vom kleinen Jackie. Ein Mutterlied", gesungen von Gisela Werbezirk. 1915 Gründung Max Pfeffer Bühnenverlag, Bösendorferstraße 1, 1010 Wien, Filiale in London und Paris. 1938 Verlagsarisierung, Flucht Frankreich, 1940 Exil USA. Bühnenverlag in New York wo sich seine Spur verliert.

MP3 des Tondokumentes: Das Lied vom kleinen Jackie. Birgit Kurtz Sopran, Rami Langer Klavier 2002
 


 

 
Margarete / Margit Philipsky - Plannummer: 35

Mentergasse 1

Geb. 1900 als Margarethe Rosner Wien, Opernsängerin. Gesangsausbildung 1922-24 Rosa Papier, Akademie (heute Universität) für Musik und darstellende Kunst Wien. Engagements Leipzig, 1930/31 Städtische Bühnen Magdeburg, Berlin, ab 1933 Auftritte Österreich, Frankreich? 1939 Exil Großbritannien, Konzerte Austrian Centre London, Tea Time Concerts by European Artists (Flüchtlingskonzerte), 1943 Mitwirkung 20. Programm "Rufen Sie Herrn Plim' Kleinkunstbühne "Das Laterndl' London. Gemeinsam mit 2. Ehemann Ernst Possony Gesangslehrerin von Agnes Bernaille. Nach 1945 verliert sich ihre Spur.


 

 

 

 

 

 

 
Beate Popperwell - Plannummer: 36

Zieglergasse 39

Geb.1924als Beate Wiznitzer Czernowitz, Pianistin, Pädagogin. 1930 mit Eltern Übersiedlung nach Wien, privat Klavierunterricht bei F. Dokaupil-Arleth, Julius Wolfsohn, Sonja Gurevitsch und Julius Isserlis in Wien. Julius Isserlis suchte für seine dreizehnjährige Schülerin eine Gastfamilie in Großbritannien und rettete damit ihr Leben - ihre Eltern wurden nach Auschwitz und Sobibor deportiert und ermordet. Studium Girton College, Cambridge, Abschluß als M.A., Honours Degree in Modern Languages Cambridge. Dozentin für Sprachen Glasgow University; Klavier- und Gesangspädagogin University of Wales Cardiff College, Senior Lecturer Welsh College of Music and Drama; Jurorin, Masterclasses Kammermusik, Liedbegleitung. Pianistin des Amabile Trio; Mitglied der Cambridge University Madirgal Society. Verstorben 2001 Cardiff.

MP3 des Tondokumentes: Robert Schumann, Arabesque, 2001
 


 

 

 

 

 
Joseph Porath - Plannummer: 36

Zieglergasse 39

Geb. 1920 als Joseph Wiznitzer Czernowitz, Ingenieur, Amateurgeiger und -bratschist. Bruder von Beate Popperwell. Violinunterricht Czernowitz bei Prof. Främer, in Wien bei Joseph Zimbler und Norbert Scharfberg. BRG Wien VII (Kandlgasse), Schulfreund von Julius Rudel. Nach der Matura Taschnerlehre, Kurs Röntgenlaborant Rothschild-Spital. 1939 Flucht mit Studentenzerifikat für Technion Haifa, Palästina, Kaffeehausgeiger (Haifa Gartencafé 'Kompanijetz', Nazareth Café Abu-Nasser), bis 1947 Violinunterricht bei Jascha Mejerowitz, Berufstätigkeit Stadtverwaltung. 1967 Abschluß Bautechnikingenieur. Mitglied Orchester des Angestelltenverbandes der Stadtverwaltung Tel-Aviv. Joseph Porath lebte bis zu seinem Tod am 24. September 2002 in Israel.


 

 

 
Ferdinand Rebay - Plannummer: 37

Kandlgasse 15

Geb. 1880 Wien, Pianist, Klavierpädagoge, Chormeister, Sängerknabe am Stift Heiligenkreuz, ab 1901 Studium Komposition (Robert Fuchs) und Klavier am Conservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde (heute Universität für Musik und darstellende Kunst) Wien. 1904 Abschluß mit Auszeichnung, Silbermedaille der Gesellschaft der Musikfreunde. Privatlehrer für Klavier und Theorie, Lehrer Staatsprüfungskurse, Klavierschule Schwender. Klavierauszüge für Breitkopf und Härtel, UE, Schott (Korngold-Opern). 1904-20 Chormeister Wiener Chor-Verein, 1915-20 Chormeister des Schubertbunds, ab 1921 Klavierunterricht Akademie (heute Universität) für Musik und darstellende Kunst Wien, 1929 Lehrtätigkeit Didaktische Methoden, Unterrichtsliteratur, 1933 Mitglied Disziplinarkommission. 1938 Nichterneuerung Vertrag, erst 1945 wieder Klavierklasse Hauptfach, 1946 Ruhestand in großer materieller Not. Verstorben 1953 Wien.Ein Teilnachlaß Rebays befindet sich in der Musikbibliothek des Stiftes Heiligenkreuz.

MP3 des Tondokumentes: Es herbstelt schon im Wienerwald op.101, Leonore Aumaier Klavier 2002
 


 

 
Abraham Osias Reich - Plannummer: 38

Stiftgasse 6

Geb. 1883 Debica, Polen, Opernsänger. Chorsänger Wiener Staatsoper, seit 1909 Angestellter der Israelitischen Kultusgemeinde als Chorsänger. Goldener Siegelring zum Jubiläum '25 Jahre Mitglied des Wr. Staatsopernchors', 1. April 1938 Entlassung Staatsopernchor. 1939 Flucht nach Zürich, wo sich seine Spur verliert.


 

 

 

 
Leo Rosene(c)k - Plannummer: 39

Zieglergasse 57

Geb. 1882 Bukarest, Pianist, Dirigent, Klavierbegleiter, Pädagoge. Klavierstudium Julius Epstein, Eusebius Mandyczewski, Feruccio Busoni. 1909 Korrepetitor Münchner Hofoper unter Felix Mottl, 1913 Dirigent Mozart-Festival München. Klavierbegleiter Leo Slezak, Lotte Lehmann, Roland Hayes. Mit Oskar Jölli 1931 Uraufführung der 'Drei Nachtstimmungen' von Erich Zeisl im Wiener Konzerthaus. 1936 Prof.h.c., 1937 Tonaufnahmen mit Elisabeth Schumann London, 1938 Exil USA. Sängercoach und Klavierbegleiter am renommierten Curtis Institute of Music, Philadelphia. Verstorben 1968 New York.

MP3 des Tondokumentes: W.A. Mozart, Das Veilchen, Elisabeth Schumann Sopran, Leo Rosenek, Klavier
 


 

 

 

 

 

 

 
Julius Rudel - Plannummer: 40

Kandlgasse 16

Geb. 1921 Wien, Dirigent, Intendant, bis 1940 Komponist. Besuchte das BRG VII Kandlgasse, Klavierunterricht u.a. bei Alexander Klar, 1937-38 Klavier und Musiktheorie Akademie (heute Universität) für Musik und darstellende Kunst Wien, Lehre für Lederbearbeitung. 1938 Exil USA. 1938 Studium Klavier und Komposition Greenwich House Music School (Settlement School); Kapellmeisterstudium Mannes School of Music, Arbeit als Laufbursche, in einer Knopffabrik, als Lagergehilfe... 1941/42 unter R. Stolz Choreinstudierung Fledermaus, 1943 Korrepetitor an der New York City Opera, 1944 Debut als Dirigent und Probenleiter. 1945-52 Direktor 3rd Street Music Settlement School, 1957-79 Leitung New York City Opera und New York City Light Opera. 1978 Debut Metropolitan Opera NY, 1979-81 Chefdirigent, 1974-78 erster Direktor Kennedy Center Washington; Chefdirigent Cincinnatti May Festival, Caramoor Festival, 1979-85 Buffalo Philharmonic Orchestra, internationale gefragter Gastdirigent. Lebt in New York.


 

 
Blanca Schlamm - Plannummer: 41

Kandlgasse 11

Geb. 1906 Wien, Pianistin. 1924-25 Studium Orgel, Harmonielehre, Akustik an der Akademie (heute Universität) für Musik und darstellende Kunst Wien. 1935 Exil India wo sie 1960 der Schriftsteller Richard Lannoy in einem Kreis von Künstlern und Intellektuellen in Benares kennenlernt. 1962 wurde sie "Sanyasini" (Schülerin) von Mataji, ihr Name wurde in Atmananda geändert und sie lebte das asketische Leben einer "Saduka". Verstorben 1985 Benares.


 

 

 
Emanuel Schulhof - Plannummer: 42

Burggasse 116

Geb. 1872 Prag, Sänger, Schauspieler, Humorist. Wird 1939 delogiert. Verstorben 1950 Wien.


 

 

 
Rudolf Gerhard Schwarz - Plannummer: 43

Siebensterngasse 29

Geb. 1905 Wien, Pianist, Dirigent, Intendant. Musikstudium u.a. bei Hans Gál Wien. 1923-27 Korrepetitor Düsseldorfer Oper unter George Szell, 1927-33 Kapellmeister Badisches Landestheater Karlsruhe unter Josef Krips, 1936-41 Musikalischer Leiter Jüdischer Kulturbund Berlin. 1943 Deportation KZ Auschwitz, 'Todesmarsch' KZ Sachsenhausen, KZ Bergen-Belsen. 1945 Schweden, 1947-51 musikalischer Leiter Bournemouth Symphony Orchestra, 1951-57 Musikdirektor City of Birmingham Symphony Orchestra, 1957 Chefdirigent BBC Symphony Orchestra, 1964 Vorsteher, 1967 Intendant Northern Sinfonia Newcastle upon Tyne. Verstorben 1994 London.

MP3 des Tondokumentes: Felix Mendelssohn-Bartholdy, Elias, Sei stille dem Herrn, Paula Lindberg Alt, Rudolf Schwarz Klavier, Bear Family Records 2001
 


 

 

 
Maria Schwarz–Koppensteiner - Plannummer: 44

Hermanngasse 7

Geb. 1898 Wien, Sängerin (Sopran), Pädagogin. Klavierstudium, 1918-22 Gesang Ranieri-Harbowski. 1921/22 Engagement Stadttheater Innsbruck, 1922-27 Teplitz-Schönau, Wiener Volksoper, 1927-30 Theater a.d. Wien, 1930-31 Grazer Oper; 1933 Engagement Dresdner Staatsoper verhindert wegen NS-'Rassengesetzen', Gastspiele bis 1938, in diesem Jahr letztes Auftreten Wiener Volksoper. Unterrichtsverbot, Büroangestellte. Nach 1945 privater Gesangsunterricht, Gastsängerin. Verstorben 1987 Wien.


 

 
Selma Stampfer - Plannummer: 45

Neustiftgasse 53

Geb. 1894 Wien, Sängerin, Pianistin. 1911-12 Klavier Conservatorium (heute Universität) für Musik und darstellende Kunst Wien, 1914-18 Gesang bei Gustav Kurse, 1920 Seminare für Komposition bei Arnold Schönberg an den 'Schwarzwaldschen Schulanstalten', Hauptgegenstand Harmonielehre, 1925/26 Korrepetitorstunden bei Anton v. Webern. 1919-21 Pianistin beim Verein für musikalische Privataufführungen, Sängerin Theater Königsberg bis Schließung 1925; Gastspiel an der Wiener Volksoper, Konzertsängerin. 1942 Deportation nach Maly Trostinec, ermordet.


 

 
Julius Stein - Plannummer: 46

Neustiftgasse 143

Geb. 1888 Czaslau, Musiker. Selbstmord 17. Juli 1942 Wien


 
Pauline Steiner - Plannummer: 47

Lindengasse 35

Geb. 1885 Wien als Leopoldine Oppenheimer, Klavierpädagogin, Hausfrau. Verheiratet mit Ing. Albert Steiner, Ingenieur der DDSG, der 1938 vorübergehend inhaftiert wurde. 1939 Exil USA, wo sich ihre Spur verliert.


 

 

 

 

 

 
Louis Treumann - Plannummer: 48

Lindengasse 3

Geb. als Ludwig oder Leopold Pollitzer 1878 Wien, Operettensänger, Schauspieler. Engagements u.a. Carltheater und Johann Strauß-Theater, Schauspieler beim Stummfilm. Sang den 'Danilo' in der Uraufführung von Lehárs 'Die lustige Witwe', Theater an der Wien, 1905, und war am Titelbild der Taschenpartitur der 'Lustigen Witwe', die Lehár für Hitler signierte, abgebildet. 1942 inhaftiert, auf Intervention von Theo Lingen freigelassen, kurz darauf wieder festgenommen. 1942 ins KZ Theresienstadt deportiert, 1943 dort ermordet.

MP3 des Tondokumentes: Edmund Eysler, Das Lied vom blauen Paradies
 


 

 

 

 

 

 

 
Leo Wulwek-Volé - Plannummer: 49

Kandlgasse 32

Geb. 1911 als Leopold Wulwek Drohobycz bei Lemberg (Polen), Jurist, Pianist, Komponist, Kabarettist, Akkordeonist, Klavierpädagoge, Kontrabassist. 1914 Übersiedlung der Familie nach Wien, Jusstudium Universität Wien, Musikstudium Akademie (heute Universität) für Musik und darstellende Kunst Wien. Unterhaltungsmusiker, Leiter Kapelle Dr. Volé; festangestellter RAVAG-Pianist; Komponist Preisträgerlied Jazzwettbewerb Wien 1937 (Lilo Alexander), Kabarettist Prager "Urania". Flucht 1938/39 über Prag nach Palästina (Israel), dort Klavierunterricht, Barpianist. 1948 Kontrabass-Studium in Israel (Leon Groon) und Holland, Kontrabassist Israel Philharmonic Orchestra. Sein Sohn Gabriel ist ebenfalls Kontrabassist beim IPO. Verstorben 1967 bei einem Autounfall auf dem Weg zum Barockfestival Abu Gosh/Israel.

MP3 des Tondokumentes: Sie hat eine Feder am Hut, Paloma-Tanz-Orchester, Dirigent Adolf Sieberth Otto Poll Gesang, Text: Peter Herz, Paloma Electro
 


 

 

 
Bruno Walter - Plannummer: 50

Neustiftgasse 3

Geb. 1876 als Bruno Schlesinger Berlin, Dirigent, Intendant, Pianist, Komponist. Ausbildung Stern'sches Konservatorium Berlin, 1894 Debut Köln, ab 1894 Assistent unter Gustav Mahler Hamburg, dann Breslau, Riga. 1900-01 Kgl. Opernhaus Berlin, 1901-12 Assistent Gustav Mahler Wiener Hofoper, 1913-22 Oper München, 1923 Debut USA, 1925-29 Dirigent und Generalmusikdirektor Städt. Oper Berlin, 1925-37 Salzburger Festspiele, 1929-33 Gewandhaus Leipzig. 1933 Exil Österreich. 1934-38 künstlerischer Leiter Wiener Staatsoper; 1934-39 1. Dirigent Concertgebouworkest. 1939 Exil USA. Ab 1940 NBC Symphony Orchestra, 1941-45 Metropolitan Opera New York, 1947-49 Chefdirigent NY Philharmonic Orchestra, künstlerischer Berater, zahlreiche Gastpiele in Europa, zahlreiche Plattenaufnahmen. Verstorben 1962 Beverly Hills.

MP3 des Tondokumentes: Gustav Mahler, 1.Symphonie 'Der Titan', Columbia Symphonie Orchester, Dirigent Bruno Walter
 


 
Karoline Wassertrüdinger - Plannummer: 51

Kirchengasse 19

Geb. 1901 Wien, Pianistin. Schülerin Arnold Schönbergs an den 'Schwarzwaldschen Schulanstalten', unter dem Künstlernamen Lona Trüding Pianistin in Schönbergs 'Verein für musikalische Privataufführungen'. 1939 Exil Großbritannien mit Arbeitsbewilligung als Hausangestellte. Einbürgerung 1948, danach verliert sich ihre Spur.


 

 

 
Olga Weiss - Plannummer: 52

Burggasse 58

Geb. 1869 als Olga Wahle Bad Vöslau, Klavierpädagogin. 1941 Deportation Lidice, ermordet.


 

 

 

 
Arthur Willner - Plannummer: 53

Zieglergasse 75

Geb. 1881 Turn bei Teplitz-Schönau, Komponist, Pianist, Pädagoge. Klavier- und Kompositionsstudium am Konservatorium Leipzig und München. 1904-24 Lehrer für Komposition, Kontrapunkt, Musikgeschichte, Ästhetik und stellvertr. Direktor Stern'sches Konservatorium Berlin. 1924-28 Lehrer Neues Wiener Konservatorium, ab 1924 Konsulent der Universal Edition. Komponist, Arrangeur. 1924-38 Unterricht Wiener Volkshochschule. 1938 Exil Großbritannien. In England entstanden über 90 Werke entstanden, die bis heute ihrer Uraufführung harren. Verstorben 1959 London.

MP3 des Tondokumentes: Tanzweisen, Nr. 13, Leonore Aumaier Klavier Wien 2002
 


 
Bethaus - Plannummer: 54

Schottenfeldgasse 60

In diesem Haus befand sich bis 1940 ein kleines jüdisches Bethaus.


 
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